Zurück in die Vergangenheit.
Mein altes Leben. Der Wecker klingelt um 7.00 Uhr:
What the Fuck!?
Es folgt ein direkter Punch auf die Snooze-Taste.
Diesen Move wiederhole ich so locker drei bis vier Mal bis ich völlig panisch aus dem Bett springe und ins Badezimmer renne.
Mein Herz rast – in 20 Minuten muss ich los, sonst komme ich wieder zu spät. Was dann passiert, entzieht sich komplett meiner Wahrnehmung.
Irgendwie schaffe ich es zu Duschen, Zähne zu putzen, die Haare zu machen meinen Anzug anzuziehen, meiner Frau einen Kuss zu geben und das Haus zu verlassen.
Eine verspätete U-Bahn oder eine rote Ampel sind für mich absolute Endgegner. Alles was um mich herum passiert nehme ich nicht ernsthaft wahr. Und alles was in mir passiert erst Recht nicht.
Bei der Ankunft im Büro ist mein Stresslevel nur noch durch einen starken Kaffee zu befriedigen.
Willkommen in meinen alten Tagen.
Zum einen war ich jeden Morgen müde und gestresst, was sich dann auch gefühlt auf den ganzen Tag auswirkte. Und zum anderen ging mir in der ersten Stunde des Tages immer etwas verloren. Denn durch dieses ganze Gehetze verlor ich die große Chance auf einen guten Start in den Tag. Und der Start eines Tages hat es in sich.
Denn mit dem Start in den Tag verhält es sich ähnlich wie mit dem Start bei einem Autorennen:
„Wenn Du am Anfang nicht gut weg kommst, dann ist die Pole Position so gut wie verloren“
Auf den Morgen bezogen bedeutet das, dass sich dort bereits der Verlauf des ganzen Tages entscheidet.
Wie Du Dich fühlst, was Du am Tag erledigst, welche Grundstimmung Du hast, wie Du Deinen Mitmenschen gegenüber trittst und mit welcher Haltung Du Deinen Herausforderungen begegnest entscheidet sich im Morgengrauen.
Als mir das klar wurde, war ich motiviert genug um etwas zu ändern. Ich wollte meine PS auf die Straße bekommen.
Es ist 6.30 Uhr als der Wecker klingelt.
Ganz im Ernst – hättest du mich vor 2 Jahren gefragt, ob ich das je machen könnte wäre die Antwort wohl ein Nein gewesen.
Doch jetzt ist es anders. Es ist für mich zum Highlight geworden. Ich fühle mich absolut frisch und tiefenentspannt.
Heute feiere ich das Duschen wie ein amerikanisches Teenie den Spring-Break
Ich habe Duschen zu einem achtsamen und meditativen Ritual für mich gemacht. Alles was beim Duschen passiert, versuche ich möglichst bewusst wahrzunehmen. Was jetzt vielleicht easy klingt, brauchte in Wahrheit viel Übung.
Nach dem Duschen ist mein Ingwer-Zitronen-Tee fertig. Mein Lieblings-Tee. Neben dem hohen Vitamin-C-Anteil hat heißer Zitronen-Tee auf leeren Magen einen Detox-Effekt und wirkt somit reinigend. Super.
Ich trinke nun ganz entspannt meinen Tee auf dem Sofa oder auf dem Balkon. Je nach Jahreszeit. Das Teetrinken entspannt mich total. Auch hier bin ich wieder sehr achtsam. Jeden Schluck nehme ich ganz bewusst und sammle meine Gedanken.
Nach dem Tee nehme ich mir 30 Minuten Zeit für mein Achtsamkeitstraining. Dafür mache ich bestimmte Yoga- und Meditationsübungen. Das läuft mittlerweile von ganz allein ab. Super easy.
Danach folgt das Anziehen.
Anschließend habe ich meistens noch so etwa 20 Minuten Zeit bis ich los muss. Diese 20 Minuten sind mein Highlight:
Ich quatsche mit der Fee, lese etwas oder schreibe ein paar Zeilen an einem Artikel.
Ich mache einfach etwas Schönes und Entspanntes. Dann geht’s los zur Arbeit.
Der Weg ist ja bekanntlich das Ziel. Und so versuche ich auch immer möglichst viele Aspekte meines Arbeitsweges bewusst wahrzunehmen.
Ich sehe laufend neue Dinge, die mir zuvor nicht aufgefallen sind. Das gefällt mir. Es inspiriert mich.
Mein letzter Move bevor mein Arbeitstag beginnt findet vor der Tür meines Büros statt.
Ich atme einmal tief und bewusst ein, atme aus und bin voll und ganz da – die Show kann beginnen!
Für mich ist das alles wie ein Game.
Alles was ich tue strengt mich nicht an, im Gegenteil – mir gibt das unendlich viel positive Energie.
Nachfolgend führe ich Dir ein paar dieser positiven Auswirkungen meiner PeaceLife-Morgenstunden auf:
Wie Du bereits gemerkt hast, ist das alles kein Hexenwerk.
Es sind lediglich eine Reihe von bewussten und ritualisierten Handlungen für die Du Dich einfach nur entscheiden musst.
Das mag jetzt vielleicht erstmal ein wenig komisch klingen, aber der perfekte Start in den Morgen beginnt am Tag zuvor:
Ohne ausreichend Schlaf wirst Du nicht rechtzeitig und entspannt aufstehen können um Deinen perfekten morning-start hinzulegen. Anfangs wird es für Dich echt eine Hürde sein, Deinen Abend nicht bis zur letzten Minute auszureizen. Aber hast Du erstmal erlebt wie es ist, morgens entspannt und gutgelaunt auf der Arbeit anzukommen, wirst Du diese Hürde schnell überrennen.
Ganz einfach – Du kannst keinen achtsamen und entspannten morning-start hinlegen, wenn Dir die Zeit im Nacken sitzt. Von daher ist es wichtig das Du ausreichend Zeit einplanst. Arbeite am besten immer in 30-Minuten Blöcken:
Eine realistische Zeitplanung ist wichtig. Nur so kannst Du gewährleisten, dass sich keine Hektik einstellt. Und denk bitte daran, dass die Zeit gut investiert ist. Sie ist ein Geschenk an Dich selbst und sorgt für einen besseren Tag.
Die Planung der Reihenfolge Deiner morgendlichen Rituale ist wichtig für Deine Routine. Das Ziel ist ein entspannter Start. Und umso weniger Du nachdenken musst, desto angenehmer ist es. Was Du zuerst machst ist Dir überlassen. Wichtig ist nur, dass Du Deinen Ablauf beibehältst und nicht nach Lust und Laune variierst. Dein Gehirn liebt Routinen, sie sparen Energien und geben ein Gefühl von Sicherheit, was das Aufkommen von Stress unterdrücken kann.
Hier hast Du die freie Wahl. Suche Dir etwas aus, das Dich erfüllt und Dir Spaß bringt. Ich lese meistens etwas, schreibe an einem Artikel oder rede mit meiner Frau.
Du solltest allerdings vermeiden den TV, die Konsole oder das Internet anzuschmeißen. Digitale Medien fluten Dein Gehirn mit Massen an Informationen und Eindrücken – das ist mal so überhaupt nicht förderlich für einen entspannten Morgen.
Der wohl wichtigste Punkt. Hier entsteht Deine Energie für den Tag. Hier bildet sich deine Fähigkeit der Achtsamkeit weiter aus. Versuche möglichst viele Deiner morgendlichen Rituale so bewusst wie möglich auszuführen und sauge den Moment in Dir auf. Sei wach und bewusst für Deinen Start in den Tag. Nimm alles wahr.
Halte Durch. Eine neue Routine etabliert sich nicht von heute auf morgen. Doch was Du ca. 50-mal in Folge wiederholt hast, wird zu einer festen, unbewussten Fähigkeit. Dies ist eine feste Erkenntnis der Lernpsychologie. Und einmal Erlerntes, lässt sich viel leichter beibehalten.
Also leg los und hole Dir Deine tägliche Pole Position.
Grüße aus dem Peacelife
Stefan Kollewe
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